Am Montag hatte ich den zweiten Test in Japanese Management. Ich konnte alle Fragen beantworten, aber ob sie richtig sind ist eine andere Frage. Es dauert jetzt nicht mehr lange und das Semester ist um. Somit muss ich auch in einigen Klassen eine Abschlussarbeit schreiben, so zum Beispiel in der Klasse The Geisha. Ich konnte mir das Thema selbst aussuchen und entschied mich für einen Vergleich zwischen Geisha und Tayu. Der Grundlegende unterschied zwischen diesen beiden Frauen ist, dass die Tayu ihren Körper verkauft und die Geisha nur ihre Kunst, sprich Musik, Gesang und Tanz. Damit ich auch genug Material für die Arbeit habe, ging ich zum ersten mal in die Universitätsbibliothek auf dem Campus. Leider fand ich nicht auf anhieb die gewünschten Quellen und so musste ich Nachfragen. Insgesamt fand ich vier vielversprechende Bücher. Durch die Woche arbeitete ich immer wieder daran und habe schon drei Seiten. Wie viel ich insgesamt brauche, erfahre ich am Dienstag in der zwölften Woche.
Am Samstag ging es dann ab nach Nara. Da ich insgesamt etwa anderthalb Stunden für einen Weg brauche stand ich um 6 Uhr auf. Seit ich hier in Japan bin ist es gerade mal das zweite mal, dass ich so früh aufstehe. Nara ist berühmt für den Todaiji. Das ist eine riesige Holzhalle, die etwa 40 Meter hoch ist. In der Halle ist ein Buddha, der 25 Meter hoch ist, also alles ziemlich gross. Unterwegs traf ich immer wieder auf Hirsche/Rehe. In Nara können diese Tiere frei herumlaufen und werden von den Touristen gefüttert. Leider sind die Tiere immer hungrig und können schon mal aufdringlich werden, weshalb ich mich von ihnen fern hielt. Nara hat auch noch viele Schreine, darunter auch einen Schrein der als Weltkulturerbe gilt, der Kasugataisha Schrein. Nara war auch mal die Hauptstadt von Japan. So etwa im 8 Jahrhundert. Deshalb gibt es einen alten Kaiserpalast, dachte ich. Es stellte sich heraus, dass nur noch ein Eingangstor und die Halle übrig war. Es war ziemlich enttäuschend. Trotzdem hatte ich einen tollen Tag und ich bin insgesamt 18 Kilometer geloffen.
Am Sonntag war der erste YUI Event. YUI heisst das neue Studentenwohnheim, in dem sowohl internationale wie auch japanische Studenten wohnen. Der Event bestand aus zwei Teilen. Gegen Mittag traf man sich in der Cafeteria auf dem neuen Campus, dort wurde zuerst mal Mittag gegessen. Es gab Yakisoba, Pommes, Sandwiches und Fried Chicken. Nach dem Essen wurde eine Schatzsuche veranstaltet. Es gab 10 Rätsel, die auf dem ganzen Campus versteckt waren. Wir hatten 2 Stunden Zeit um die Rätsel zu finden und zu lösen. Meine Gruppe hatte leider nur 7 gefunden und nur 6 davon richtig beantwortet. Trotzdem war es lustig und ich lernte den neuen Campus kennen. Der zweite Teil bestand aus einer Movienight. Sprich man konnte aus vier verschiedenen Filmen einen aussuchen und dann in das Klassenzimmer gehen, in dem er abgespielt wurde. Ich war aber noch vom Samstag müde und so verschlief ich diesen Teil.
Nara
